Freitag, 22. April 2011

Avaaz & George Soros: Warum Vorsicht angebracht ist

Sent: Friday, December 10, 2010 6:07 PM
Subject: Avaaz: Warum Vorsicht angebracht ist

Im Verbund mit den Mächtigen

Die Mausklick-Organisation AVAAZ übergab gemeinsam mit Greenpeace zum Thema Gentechnik mehr als eine Million Unterschriften an die EU-Kommission. Warum gerade in diesem Fall große Vorsicht angebracht ist.

Vortäuschung falscher Tatsachen: Gleich zweimal sammelte Avaaz für ein EU-weites „Gentechnik-Moratorium“ Unterschriften: einmal mit dem üblichen Verfahren, beim zweiten Mal verlangte die Organisation noch weit mehr Daten von den Unterstützern. Grund: Eine Million Unterschriften für die „Europäische Bürgerinitiative“ sollten in einem „formellen Verfahren mit strengen Anforderungen“ gesammelt werden. Doch das war von Anfang an eine Augenauswischerei: Spätestens im Mai 2010 war bekannt, dass die Ausführungsbestimmungen für eine solche „EU-Bürgerinitiative“ frühestens Anfang 2011 fertig sind.[1][2] Trotzdem wurden in einer Riesenkampagne mehr als 1,2 Mio. „Unterschriften“ gesammelt und am 9. Dezember 2010 von Avaaz- und Greenpeace-Mitarbeitern an EU-Kommissar John Dalli übergeben – ohne jegliche Rechtskraft. Erst Ende 2011 kann das erste Begehren eingereicht werden.

Gründer von Avaaz: „MoveOn.org“ und „Res Publica“ – beides Organisationen, die eng mit George Soros in Verbindung stehen bzw. von ihm viel Geld erhalten haben.[3] Soros ist der wohl bekannteste Spekulant und Hedgefondsmanager der Welt, der personifizierte Inbegriff des Heuschrecken-Kapitalismus. Er brachte 1992 das britische Pfund an den Rand des Zusammenbruches, soll gegen den Euro gewettet haben, wurde 2006 in Frankreich wegen Insiderhandels, der ihm 2,2 Mrd. Dollar gebracht hatte, verurteilt und verdiente alleine im Krisenjahr 2009 geschätzte sagenhafte 3,3 Mrd. Dollar.[4]
Spendeneinnahmen: Laut Avaaz wurden seit 2007 „über 10 Millionen Dollar Online gesammelt“.[5]
Weltweiter Leiter: Ricken Patel, arbeitete u.a. schon für die Rockefeller- und die Gates-Stiftung[6], die die Gentechnik überallhin (insbesondere nach Afrika) verbreiten wollen bzw. mit dem Gentechnik-Konzern Monsanto auf Tuchfühlung sind.[7]
Deutschland-Chef: Julius van de Laar, der als einziger Deutscher im Wahlkampfteam von US-Präsident Barack Obama arbeitete.[8] Obama holte derart viele Monsanto-Leute in seine Regierungsmannschaft, dass der britische Anti-Gentechnik-Nachrichtendienst GMWatch schrieb: „Michelle <Obama> mag einen biologischen Garten <vor dem Weißen Haus> haben, aber ihr Ehemann hat den großen Konzernen und Monsanto die Schlüssel für die Tür gegeben.“[9]
Gentechnik-Petition:
Avaaz fordert „Fakten“ von EU-Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso, nämlich „ein Moratorium für die Einführung von genmanipulierten Nutzpflanzen in Europa zu erlassen, eine ethisch und wissenschaftlich unabhängige Forschungskommission ins Leben zu rufen, die die Auswirkungen von gentechnisch veränderten Lebensmitteln untersucht, sowie strenge Auflagen zu erlassen.“ Berechtigte Forderungen, möchte der unbedarfte Leser meinen. Das Gegenteil ist der Fall:
-        „Unabhängige Forschungskommission“: Wieviele Forschungsergebnisse und Erfahrungen über die katastrophalen Auswirkungen der Gentechnik sollen noch vorliegen, bis ein Verbot verhängt wird?[10]
-         „Moratorium“: Warum nur ein zeitliches und kein fixes Verbot? Vielleicht deshalb, weil nur das verboten werden soll, was die Menschen lieben (z.B. Glühbirnen) und nicht das, was wirklich gefährlich ist?
-         „Strenge Auflagen“: Die EU rühmt sich ohnehin schon jetzt, bei der Gentechnik strenge Auflagen zu haben, was eine Lüge ist: Die zuständige EU-Lebensmittelbehörde EFSA hat bisher jedes genmanipuliertes Produkt durchgewinkt und steht in engem Kontakt mit der Gentechnik-Lobby.[11]

Werben mit Skandal-Vertrag
Indem Avaaz die EU-Bürgerinitiative so positiv hervorhebt, wirbt sie auch für den EU- Vertrag von Lissabon (= der EU-Verfassung), der von keinem einzigen Volk Europas legitimiert wurde.[12] Die zahnlose EU-Bürgerinitiative soll dem neuen EU-Vertrag, der u.a. eine Verpflichtung zur militärischen Aufrüstung enthält, ein demokratisches Mäntelchen umhängen soll. Doch der deutsche Staatsrechtler Univ. Prof. Karl Albrecht Schachtschneider von der Universität Erlangen-Nürnberg spricht aus, was Sache ist: „Demokratie und Rechtsstaat werden ruiniert. Das ist eine Militär- und Diktaturverfassung.“

Kritisches Denken ist gefragt
Fazit: Die Avaaz-Verantwortlichen sind keine einfachen Bürger, sondern bewegen sich im Dunstkreis der Machteliten – dies wird besonders beim Thema Gentechnik deutlich. Die Gefahr, dass hier der Widerstand nur kanalisiert und nichts getan wird, ist groß. Kritisches Denken, gesunder Hausverstand und eigenverantwortliches Handeln sind mehr gefragt denn je – vielleicht auch mit dem Widerruf der eigenen Unterschrift bei einer fragwürdigen Aktion.

Klaus Faißner, freier Journalist für die Initiative Gentechnikverbot
Autor des Buches: „Wirbelsturm und Flächenbrand. Das Ende der Gentechnik“, € 14.-; ISBN: 978-3-200-01749-8; Bestellung unter info@gentechnikverbot.at oder über den Buchhandel. Nähere Infos unter http://tinyurl.com/32puog7 .

Fußnoten:
6 Avaaz-Angabe vom Juni 2010 http://www.avaaz.org/de/about.php (wurde vom Netz genommen)
10 http://www.gmwatch.org/latest-listing/1-news-items/11531-more-monsanto-men-joining-obama-administration Übersetzung im Buch: „Wirbelsturm und Flächenbrand. Das Ende der Gentechnik“, von Klaus Faißner
12 Nähere Infos siehe „Wirbelsturm und Flächenbrand. Das Ende der Gentechnik“, von Klaus Faißner
13 Nur die Iren durften abstimmen – und mussten dies so lange tun, bis das Ergebnis den EU-Verantwortlichen passte.






[5] Avaaz-Angabe vom Juni 2010 http://www.avaaz.org/de/about.php (wurde vom Netz genommen)
[9] http://www.gmwatch.org/latest-listing/1-news-items/11531-more-monsanto-men-joining-obama-administration Übersetzung im Buch: „Wirbelsturm und Flächenbrand. Das Ende der Gentechnik“, von Klaus Faißner
[11] Nähere Infos siehe „Wirbelsturm und Flächenbrand. Das Ende der Gentechnik“, von Klaus Faißner
[12] Nur die Iren durften abstimmen – und mussten dies so lange tun, bis das Ergebnis passte.

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